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Ist denn alles nur Fake?

Die Wahrheit über Weihnachten

Wer, abgesehen von kleinen Kindern, glaubt denn an den Weihnachtsmann? Sie etwa? Aber den Geburtstag eines von einer Jungfrau nach Befruchtung durch den Heiligen Geist geborenen Gottessohnes feiern Sie?

Nein? Sie feiern etwas irgendwie Anderes?

Kann man machen.

Viele Menschen betrachten Weihnachten als Familienfest. In den Tagen allgemeiner Zwangsstillegung arbeiten nur wenige, es gibt kaum Angebote für die Freizeitgestaltung und nach dem 23. Mal »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« sind die Gefahren für die geistige Gesundheit dann doch so hoch, dass sich auch der Hartnäckigste dafür entscheidet, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Manche Paare reden dann sogar mal miteinander! Das kann natürlich auch Konsequenzen haben. »Was erfahrene Familienrechtler wissen, bestätigen die Fallzahlen von Onlinescheidungsportalen: Nach Weihnachten werden auch überdurchschnittliche viele Scheidungen eingeleitet. Grund sind sicher zum einen übertriebene Erwartungen und damit verbundene Enttäuschungen. Oder einfach nur die Geschenke: Bügeleisen für Sie, Socken für ihn.« Quelle: https://www.felser.de/blog/gefaehrliche-weihnachten/ ; letzter Aufruf: 21.12.2024

Geschenke? Wirklich? Oder doch eher die plötzliche Unfähigkeit, sich aus dem Weg zu gehen?

Manche beschenken Enkelinnen und Enkel, Nichten und Neffen und freuen sich darüber, wenn die Geschenke gut ankommen. Okay, könnte man auch zu anderen Terminen machen, aber wenn man schon mal so viel Zeit hat…

Apropos Zeit: »Innere Einkehr« passt auch ganz gut. Zeit zum Reflektieren, Zeit, mal einen Blick nach innen zu werfen. Hm. Nicht allen gefällt, was sie dann sehen.

Manche erfreuen sich einfach am Bling-Bling als Kontrast zu den trüben, dunklen Tagen der Jahreszeit. Andere stellen sich einen grünen Nadelbaum auf den Balkon und kaschieren damit die kahlen Bäume im Garten.

Mit Jesus muss das alles nicht viel zu tun haben und sogar Bestsellerautor Philipp Möller, Atheist und Vorsitzender des »Zentralrats der Konfessionsfreien« feiert gern eine Art alternatives Weihnachtsfest (Möller, Philipp: Gottlos glücklich, Frankfurt am Main 2017, S. 184 ff. „O du fröhliche“; s. Buchtipps).

Wieder andere, mich eingeschlossen, sind Jahr für Jahr einfach nur genervt, wenn der alltägliche Bullshit auf eine Art Höhepunkt im kollektiven Wahn zusteuert und schließlich in einem Corona-Maßnahmen-ähnlichen Totalausfall öffentlichen Geschehens kulminiert. Mir ist dann nach Singen zumute:

Man kann aber auch inbrünstig den ganzen Kram mitmachen, sich schon im November an den seit September aufgestellten Regalen mit Jahresendschokoladenhohlkörpern vorbeiquetschen, um Nützliches, Niedliches oder Nippes für seine Liebsten zu kaufen (je nach »Glaubensrichtung« nennen es die Einen »Konsumterror« und die Anderen »Belebung der Inlandsnachfrage«), einen überteuerten Nadelbaum erwerben und den mit noch mehr überteuertem Bling-Bling behängen, die lieben Kleinen absurde Gedichte aufsagen oder »Sti-hil-le Nacht« krächzen lassen oder, um dieses Grauen zu verhindern, »Last Christmas« abspielen, das nach meinem Wissen weder im Jahre 0 noch beim Oralverkehr auf der Herrentoilette komponiert wurde. Vorher geht man aber noch zur »Christmette«. Als Kind, das nicht den Katholiban angehörte, habe ich mich gefragt, ob das wohl etwas mit Brötchen zu tun hätte, die mit rohem Hackfleisch und Zwiebeln belegt werden und ob die Besucher dann wohl drei Tage lang Mundgeruch hätten. Tja, so etwas passiert, wenn man irgendwelchen Unfug glaubt … weil man keine Fakten kennt oder kennen möchte.

Apropos Fakten: Was ist denn nun wirklich dran an dem ganzen Zeug?

Der Weihnachtsmann

»Die Figur des Weihnachtsmannes geht auf den heiligen Nikolaus zurück. Nikolaus war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, einer kleinen Stadt in Kleinasien, der heutigen Türkei. Er soll laut Überlieferung, als Sohn reicher Eltern, sein gesamtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. (…)

Ihm zu Ehren ist der 6. Dezember ein kirchlicher Feiertag, für den sich im Laufe der Jahrhunderte viele verschiedene Bräuche entwickelt haben. Der Nikolaustag war ursprünglich auch der Tag der Weihnachtsbescherung und ist es in einigen Ländern, wie beispielsweise den Niederlanden, auch heute noch.

Erst im Zuge der Reformation wurde die Bescherung auf den 24./25. Dezember gelegt. Das traditionelle Aussehen des Weihnachtsmannes war das eines Bischofs, entwickelte sich aber im Laufe der 1920er Jahre mehr und mehr zu einem dicken Mann mit weißem Bart und roter Kutte.

Sämtliche Geschichten rund um den Weihnachtsmann werden allerdings auch stark von regionalen Legenden und teilweise heidnischen Traditionen geprägt. So wohnt beispielsweise der dänische Weihnachtsmann in Grönland, der Finnische in Lappland und der schweizer Weihnachtsmann im Schwarzwald. Auch ist der Rentier-gezogene Schlitten nicht das einzige Transportmittel des Weihnachtsmannes. Je nach regionaler Legende wird er ebenfalls von einem Esel begleitet (Schweiz) oder kommt gar mit dem Dampfschiff aus Spanien angereist (Niederlande).« Quelle: https://www.ds.mpg.de/211101/01 ; letzter Aufruf: 22.12.2024

Oh, Tannebaum

Ein Weihnachtsbaum, auch Christbaum (vor allem im oberdeutschen Sprachraum, im Rheinland häufig) oder Tannenbaum ist ein geschmückter Nadelbaum, der zur Weihnachtszeit in einem Gebäude oder im Freien aufgestellt wird. Traditionelle Aufstellorte sind Kirchen und Wohnungen. Als Baumschmuck dienen meist Lichterketten, Kerzen, Christbaumkugeln, Lametta, Engels- oder andere Figuren. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im 19. Jahrhundert vom deutschsprachigen Raum aus über die ganze Welt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsbaum ; letzter Aufruf: 22.12.2024

Bescherung

»Das moderne Weihnachtsgeschenk hat sich aber vor allem durch Martin Luther entwickelt. Luther wollte den heiligen Nikolaus von Myra, in dessen Erinnerung wir heute noch am 6. Dezember Kleinigkeiten verschenken, abschaffen. Dazu hat er den Brauch des Schenkens einfach auf Weihnachten verschoben. Als Parallele zum Geschenk Jesu an die Menschen gibt es seitdem Geschenke für die Kinder. Der Brauch hat sich in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelt und wurde im 19. Jahrhundert auch von den Katholiken übernommen. Heute werden nicht mehr nur Kinder beschenkt, sondern auch die Eltern, Verwandten und Freunde.« Quelle: https://www.religionen-entdecken.de/fragen/7745/warum-beschenken-wir-uns-an-weihnachten ; letzter Aufruf: 22.12.2024

Hm… 4. Jahrhundert, 1920, 19. Jahrhundert, 1535 … klingt alles nicht sonderlich nach Original.

Aber da war doch noch was … im Jahre 0 nach unserer Zeitrechnung. Da muss dann doch was dran sein, wenn wir sogar die Zeit danach berechnen!

Jesus

Wurde der nun am 24. oder am 25.12. geboren?

Weder noch.

»Will man historische Ereignisse wie den Tod von König Herodes auch nur ansatzweise mit den biblischen Erzählungen in Einklang bringen, so muss der Jesus, von dem die Bibel erzählt, irgendwann zwischen den Jahren sieben bis vier vor Christus geboren sein. Zu diesem Ergebnis kommt man jedenfalls, wenn man das Matthäus-Evangelium zugrunde legt. Versucht man historische Ereignisse mit dem Lukasevangelium zu synchronisieren, so ergäbe sich für die Geburt Jesu eher das Jahr sieben nach Christus. Ziemlich sicher ist nur, dass er – falls überhaupt – nicht im Jahr null geboren wurde. Schon deshalb, weil die Römer die Zahl null überhaupt nicht kannten.

Auch die Festlichkeiten rund um den 24./25. Dezember haben nichts mit Jesus zu tun. Die Bibel verrät für Jesu Geburt kein Datum, also annektierte die im Römischen Reich erstarkende Kirche schlicht und ergreifend bereits vorhandene Feierlichkeiten für ihre Zwecke. In Rom huldigte man am 25. Dezember dem Sonnengott Sol Invictus.« Quelle: https://hpd.de/artikel/es-gibt-keinen-weihnachtsmann-13882 ; letzter Aufruf: 22.12.2024

Es kommt aber noch schlimmer. Gab es den biblischen Jesus überhaupt? Von der Jungfrauengeburt über die Wunderheilungen bis zur Wiederauferstehung … darüber müssen wir nicht ernsthaft reden, oder?

Gab es aber irgendeinen Jesus? Das ZDF, wie die ARD fest in den Händen der Bullshit-Vertreter (darüber gibt es irgendwann einen eigenen Blog-Beitrag) behauptet einfach dreist, »Dass es Jesus gab, belegen unterschiedliche Quellen.«, um dann einen scheinbaren Faktencheck durchzuführen, der in dem Schluss gipfelt: »Trotz vieler Unklarheiten ist Fakt, dass Jesus geboren wurde und dass mit seiner Person viele Menschen eine große Hoffnung verbinden auf eine gerechtere und friedlichere Welt. Er wurde so zum Gründer der weltweit am weitesten verbreiteten Religion mit 2,5 Milliarden Anhängern: dem Christentum.« Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/weihnachtsgeschichte-jesus-datum-ort-historisch-100.html ; letzter Aufruf: 22.12.2024

Purer Bullshit, finanziert von Ihren und meinen Zwangsgebühren! Abgesehen davon, dass dieser Jesus, falls es ihn gegeben haben sollte, alles andere im Sinn gehabt hatte als die Gründung des Christentums (ein Blog-Beitrag zu diesem Thema folgt irgendwann) ist der »Fakt, dass Jesus geboren wurde« mitnichten ein Fakt und damit eine freche Lüge.

Tatsache ist, dass weder Hinterlassenschaften noch Zeitzeugnisse existieren und dass der historische Jesus damit eine Legendengestalt, ähnlich dem sagenumwobenen König Artus, ist und bleibt.

Tatsache ist, dass die älteste Erwähnung dieses Jesus ungefähr 60 Jahre nach seinem behaupteten Tod erfolgte und dass selbst dieses »taciteische Zeugnis« unter Historikern überwiegend als Fälschung gilt.

Tatsache ist, dass kein Historiker des 1. und 2. Jahrhunderts von einer Person Jesus auch nur ansatzweise Kenntnis hatte.

S. hierzu ausführlich: Deschner, Der gefälschte Glaube, München 1988, 2004, S. 13 ff.

Dennoch halte ich es für wahrscheinlicher, dass es einen Jesus gab als einen König Artus, denn Wanderrabbiner, die den bevorstehenden Weltuntergang predigten, gab es zu der behaupteten Lebenszeit Jesu wie Sand am Meer. Auch das ist eine Tatsache. Der Rest … naja.

Egal.

Was von dem ganzen Bullshit bleibt, ist immerhin auch eine Tatsache:

»Das, was uns heute als Weihnachtsfest geläufig ist, wurde schon zuvor in den verschiedensten Kulturen der nördlichen Hemisphäre praktiziert. Denn sie alle eint das nur allzu natürliche Bedürfnis nach Licht, das der menschliche Körper zur Bildung von Vitamin D benötigt. Auf der Nordhalbkugel ist der dunkelste Zeitpunkt des Jahres am 21. Dezember erreicht, wenn die Sonne sich am südlichen Wendekreis befindet. Danach kehrt sie allmählich zurück, die Tage werden wieder länger und heller, in Folge dessen steigen mit einiger Verzögerung auch die Temperaturen wieder an. Der 21. Dezember markiert also – poetisch gesprochen – die Rückkehr der Sonne. Oder auf lateinisch: Sol. Für die Römer war die Sonne ein Gott – besser bekannt unter dem Namen Apoll –, der unbesiegbar ist, weil er mit seinem Sonnenwagen jeden Morgen aufs Neue die Dunkelheit und den Horizont bezwingt und über den Himmel fährt. So nannten sie das Fest zu seinen Ehren ›sol invictus‹, die unbesiegbare Sonne.

Doch warum feiern wir Weihnachten dann nicht am Tag der Sonnenwende? Das hängt mit dem julianischen Kalender zusammen: In dem Kalender, den Julius Caesar einführte, ist der 25. Dezember der Tag mit der längsten Nacht, nach der die Sonne wieder ›umkehrt‹. Laut einem Bericht des WDR fanden die entsprechenden Feierlichkeiten im antiken Rom erstmals am 25. Dezember 274 statt und wurden ebenfalls als göttlicher Geburtstag gefeiert. Damals habe laut Historikern der regierende Kaiser Aurelian einen Tempel für Sol einweihen lassen.« Quelle: https://hpd.de/artikel/viel-christentum-steckt-im-weihnachtsfest-17542 ; letzter Aufruf: 22.12.2024

Na, wenn das kein Anlass zum Feiern ist – die Tage werden endlich wieder länger, das Licht kehrt zurück und wenn der Umtauschterror erst vorbei ist, sieht man auch wieder weniger gestresste und aggressive Menschen in den Geschäften und auf den Straßen.

Das kann man feiern, meinetwegen auch mit Äpfel, Nüss‘ und Mandelkern oder z.B. so:

Angenehme Feiertage!

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